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Kurze Notizen

Vanitas, Kunst über Eitelkeit im Schauraum

Wendland.Elbe Schauraum in Hamburg-Altona

Die Ausstellung „Vanitas! Vanitatum Vanitas!“ öffnet ihre Türen für einen künstlerischen Dialog über die Vergänglichkeit des Lebens, die Nichtigkeit weltlicher Freuden und die Suche nach dem Unvergänglichen. Der Titel zitiert ein Gedicht von Andreas Gryphius (1616 – 1664) und möchte traditionelle und moderne Perspektiven in einen Dialog bringen. Dabei findet auch eine Auseinandersetzung mit den aktuellen gesellschaftlichen Themen Klimawandel, sozialem Wandel, und Digitalisierung statt.

Die Ausstellung wird am 12. Februar 2025 um 18:30 Uhr eröffnet und dauert bis zum 29.März.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10 bis 18 Uhr und n.V.

Adresse
Scheel-Plessen-Str. 19
22765 Hamburg Altona

https://schauraum.org/

Beteiligte Künstler:Innen

Ingrid Bahß, Klaus Becker, Benedikt Brockmann, Doro Carl, Astrid Clasen, Beatrice Dettmann, Barbara Deveny, Birgit Dunkel, Maria Fisahn, Rainer Garbe, Albrecht Hausotter, Maria Hobbing, iris-a-maz, Heilwig Jacob, Ralf Jurszo, Sabine Keil, Leonid Kharlamov, Sabine Kramer, Maike Kretzer, Chris Lambersten, Detlef Lemme, Simone Lietzow, Zhiyi Liu, Helene Oldenburg, Claudia Reiche, Holger Rocker, Angela Rüpke, Ursula Steuler, Adriane Steckhan, Götz Sommer, Elke Suhr, Gabriele Schwark, Heiko Wommelsdorf

Kurator:Innen: Elke Suhr, Roland Scotti und Julia Melzner


Beispiel

Exzerpt Marcel 250130-3 von Detlef Lemme: Sie ließ darauf eine jener dicken, ovalen Sandtörtchen holen, die man „Madeleine‟ nennt …

Tinte, Aquarell, Collage auf Papier, Hahnemühle, 425 g/m2, 48 x 36 cm, gerahmt: 70 x 50 cm, Detlef Lemme, 2025

Im Dialog

Die wiedergefundene Zeit
Sich dem Memento mori des Gryphius-Gedichts anzuschließen, fällt leicht, entspricht das Gesagte doch Grundsätzen bürgerlicher Erziehung: Demut und Bescheidenheit. Das hat sich auch durch die folgenden Epochen Aufklärung und Romantik erhalten. Aber dem Entschluß, sich nur Gott und dem Jenseits anzuvertrauen, steht (mindestens) seit der Aufklärung der Drang zur Selbstverwirklichung entgegen. Kunst und Literatur kann die Zeit anhalten, Erinnerungen und Emotionen „einfrieren‟, um sie später in verwandten Seelen wieder aufkeimen zu lassen.
Die hier gezeigten Exzerpte stammen aus dem Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‟ von Marcel Proust (1871 – 1922), der vor 100 Jahren ein einzigartiges psychologisches Bild seiner Gegenwart anfertigte – als Metapher für Selbstbehauptung gegen bürgerliche Dekadenz (Homophobie, Antisemitismus). Wenn Eitelkeit heißt, die eigene Stellung zu überschätzen, dann drückt sich im Exzerpieren Demut und Achtung vor dem Werk der Vorbilder aus. Jean Paul (1763 – 1825) fertigte in seiner Gegenwart 12.000 handschriftliche Seiten mit Exzerpten an.
Detlef Lemme, im Februar 2025

 

Video vom Tag der Druckkunst im Antiquariat Halkyone

Premiere am 10. Mai 2023 um 18:45 Uhr auf youtube: https://youtu.be/jgL838Z1qPk

Video vom Tag der Druckkunst im Antiquariat Halkyone

Beschreibung:
Zusammenfassung der Perfomance #politischerDruck von Detlef Lemme zum Tag der Druckkunst am 15. März 2023 im Antiquariat Halkyone von 16 – 20 Uhr. Der Tag der Druckkunst ist eine Initiative des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler e.V. (BBK). 2018 wurden die traditionellen Drucktechniken in das deutsche UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Seit 2019 findet er jedes Jahr am 15. März statt. Die Videoaufnahmen wurden mit dem Einverständnis der BesucherInnen gemacht. Das Antiquariat Halkyone im Lamp´lweg 10 in Hamburg Altona wurde nach 27 Jahren am 31. März 2023 geschlossen. Sie finden es jetzt auf: www.halkyone.de. Wir danken den zahlreichen UnterstützerInnen! Sprechchor am Ende: Altona nicht ohne Halkyone! Leider ist es anders gekommen.

Video: 12 min, 1080p
© Detlef Lemme 2023

Selbster – Autos

Der Hamburger Professor für Arbeitspsychologie Hugo Schmale schrieb im Spiegel 1999/23 („Autonom oder automobil?“), daß das Auto anfänglich auch „Selbster“ genannt werden sollte.
Zitat:
„Der Siegeszug des Automobils, das genauso alt ist wie die Psychoanalyse, ist die technische Antwort auf eine fundamentale Kränkung des auf Weltbeherrschung gerichteten Selbstbewußtseins, die der Mensch in den letzten Jahrhunderten hinnehmen mußte. Die Kränkung war die letzte in einer langen Serie.“
Die Erde ist nicht der Mittelpunkt der Welt (Kopernikus).
Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung (Darwin).
Nicht allein das Ich, auch unbewußte Kräfte bestimmen unser Tun und Schicksal (Freud).
Zitat:
„Das Auto wurde zum Zentrum einer neuen Ichbezogenheit: Wenn schon nicht autonom, so doch zumindest automobil!“

Anmerkung:
Und die nächste Kränkung ist schon auf dem Wege: das selbstfahrende (autonome!) Auto. Es stellt sich die Frage: Welches Objekt tritt dann den Ersatz an?

Upload 75 „autos“-Aquarelle Link
Upload 25 „Kontrollbild“-Aquarelle Link
Upload 101 „pinale“-Scribbles Link
Das Design der Aquarell-Galerien mußte ich aus technischen Gründen verändern.
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